Digitale Unsichtbarkeit von Hotels und Unterkünften: Unsere Studie zur fehlenden AI-Bereitschaft von Hotel-Websites

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In der heutigen Hotelbranche wird die Bedeutung von Direktbuchungen und digitaler Sichtbarkeit immer stärker betont. Doch in einer Zeit, in der digitale Assistenten wie ChatGPT und Googles Gemini bereits Reisen planen und Unterkünfte vorschlagen, stellt sich eine entscheidende Frage: Kann künstliche Intelligenz Ihr Hotel online überhaupt finden und erkennen?

Unsere jüngste Studie bei Nokumo, basierend auf einer umfassenden Analyse von über 1.500 Hotel- und Unterkunfts-Websites in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Slowenien und Kroatien, zeigt ein alarmierendes Bild: 88 % dieser Websites sind technisch nicht auf KI vorbereitet. Anders gesagt: KI-Systeme „sehen“ Ihre offizielle Website nicht. Sie wissen nicht, wer Sie sind, wo Sie sich befinden oder was Sie anbieten – und können Sie daher nicht empfehlen.

Dieser digitale Mangel kostet viel Geld. Schätzungen zufolge zahlen Hotels weltweit jährlich zwischen 40 und 75 Milliarden Euro an Online-Reisebüros (OTAs) – nur an Provisionen. Ein erheblicher Teil dieses Betrags ließe sich durch bessere AI-Bereitschaft reduzieren. Auch wenn es sich um einen bekannten Kostenfaktor handelt, zeigt unsere Analyse: Ein Teil davon ist auf fehlende technische Vorbereitung und geringe digitale Autonomie zurückzuführen. Hotels sabotieren unbewusst ihre eigenen Direktbuchungen – nicht weil OTAs sie dazu zwingen, sondern weil ihre eigenen Websites nicht so strukturiert sind, dass sie von KI-Systemen erkannt oder priorisiert werden können.

Zentrale technische Mängel: Schema Markup, Meta-Descriptions und Open Graph Tags

Unsere Prüfung hat mehrere grundlegende technische Defizite aufgedeckt, die die Sichtbarkeit in Suchmaschinen und KI-Systemen direkt beeinträchtigen:

  • Fehlende strukturierte Daten (Schema Markup): Diese maschinenlesbare „Visitenkarte“ fehlt bei 88 % der analysierten Websites. Ohne sie können KI-Tools nicht erkennen, dass es sich um eine Hotel-Website handelt. Ihre digitale Identität bleibt für Algorithmen unsichtbar.

  • Fehlende oder schwache Meta-Beschreibungen: Etwa 60 % der Websites enthalten keine Meta-Beschreibungen. Das führt zu generischen oder nichtssagenden Suchergebnissen und reduziert die Klickrate erheblich.

  • Unvollständige Open Graph Tags: Zwischen 40 % und 50 % der Websites enthalten keine Open Graph Titel, Beschreibungen oder Bilder. Dies führt zu einer schlechten Darstellung, wenn Inhalte in sozialen Netzwerken wie Facebook oder X (ehemals Twitter) geteilt werden.

Diese vermeintlich „kleinen“ SEO-Elemente bestimmen in Wahrheit den ersten Eindruck Ihres Hauses im digitalen Raum. Derzeit empfangen viele Unterkünfte ihre Online-Gäste praktisch mit einem leeren Schild an der Tür. Besonders in Kroatien ist die Lage kritisch: Nur 39,5 % der Hotel-Websites verwenden Meta-Beschreibungen – in Österreich und der Schweiz liegt dieser Wert bei über 60 %.

KI und die Unsichtbarkeit von Hotels

Wenn essenzielle Informationen nicht maschinenlesbar sind, verschwinden Sie von der digitalen Landkarte. Wir vergleichen das mit einer Hollywood-Party: Jeder möchte hinein, aber niemand kennt den Dresscode. In der Welt der künstlichen Intelligenz heißt dieser Dresscode: Schema Markup – strukturierte Daten, die klar signalisieren, wer Sie sind und was Sie anbieten. Fehlt dieser Kontext, überspringen Systeme wie ChatGPT oder Gemini Ihre Website.

Unsere Daten zeigen: Zwischen 30 % und 50 % aller Hotelinhalte sind derzeit für KI-Systeme unsichtbar. Das variiert je nach Land, Hotelkategorie und Mikrolage. Riesige Mengen an relevanten Informationen erreichen digitale Reiseassistenten gar nicht.

Gleichzeitig verlassen sich diese Assistenten auf dominante Quellen – vor allem OTAs. Booking.com taucht beispielsweise in 67 % aller ChatGPT-Antworten auf, bei Gemini sind es über 50 %. Unabhängige Hotel-Websites werden selten genannt. Über die Hälfte aller untersuchten Hotels wurden nur ein einziges Mal in tausenden KI-generierten Antworten erwähnt. Ein durchschnittlicher KI-Antworttext enthält lediglich 7–8 Quellen. Wenn Ihre Website nicht dazugehört, existieren Sie für die KI praktisch nicht.

In der Praxis bedeutet das: OTAs bestimmen zunehmend, wie KI über Ihr Hotel spricht. Selbst wenn der Gast nicht nach einem Vermittler sucht, filtert die KI die Informationen über OTA-Strukturen. Wer seine Website technisch vernachlässigt, riskiert den Abstieg ins „digitale Untergeschoss“ – Ihre Website ist zwar online, aber nicht auffindbar oder verständlich.

Das ist kein reines Technikproblem – es ist eine strategische Schwäche. Sichtbarkeit wird nicht länger durch Werbebudget, sondern durch Algorithmen bestimmt.

Fazit: Digitale Autonomie zurückgewinnen

Unsere Studie ist ein Weckruf für Hoteliers in Mitteleuropa und Südosteuropa. Die gute Nachricht: Die Lösungen sind nicht kompliziert. Aber sie erfordern einen strategischen Kurswechsel – zurück zu den Grundlagen digitaler Sichtbarkeit.

  • Schritt eins: Verbessern Sie den ersten Eindruck. Fügen Sie Open Graph Bilder, Titel und Beschreibungen hinzu, damit Ihr Inhalt korrekt auf Social Media und in Suchmaschinen angezeigt wird.

  • Schritt zwei: Sprechen Sie die Sprache der Maschinen. Mit Schema.org strukturierten Daten wird Ihre Website für KI verständlich – inklusive Hotelname, Adresse, Kontakt, Sterne-Kategorie und Angebote.

  • Schritt drei: Optimieren Sie die wichtigsten Seiten. Unsere Analyse zeigt: KI zitiert am häufigsten Seiten mit Standortinformationen, Kontakt, Zimmerbeschreibungen, Stornierungsbedingungen und Gastronomieangeboten.

Jede investierte Stunde in diese technische Optimierung kann tausende Euro an OTA-Provisionen einsparen – und Ihre Kontrolle über die digitale Identität zurückbringen.

 

Quelle: Nokumo Research Report "AI Readiness of Accommodation Providers' Websites in DACH, Slovenia and Croatia" containing Authors' analysis of 1,504 accommodation provider websites across Austria (n=7,262 pages), Switzerland (n=4,752 pages), Germany (n=10,112 pages), Croatia (n=6,447 pages), and Slovenia (n=2,362 pages), conducted in August 2025.

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